Der Wildoner erbaute das
Stift Stainz
Leutold von Wildon wurde als gestrenger Herr über seine
Untertanen beschrieben. Er war wenig beliebt und von vielen gefürchtet. Seine
fromme Gemahlin, Agnes von Liechtenstein, kränkte sich sehr darüber und
versuchte immer wieder, ihren Gatten zur Milde zu bekehren. Einmal hörte Agnes
im Traum eine geheimnisvolle Stimme, die ihr drohend verkündete: „Wenn dein Mann
weiterhin so grausame und ungerechte Urteile fällt, wird er nie in die Seligkeit
eingehen. Aber noch gibt es eine Rettung für deinen Gatten! Wenn Leutold dort,
wo die kleine, morsche, hölzerne Kapelle St. Katharina in der Pirken steht, eine
schöne und größere Kirche erbaut, kann sein Seelenheil gerettet werden!”
Am nächsten Tag erzählte Agnes diesen seltsamen Traum ihrem geliebten Gatten.
Aber dieser lächelte nur und wollte sie beruhigen. Aber seine Frau kam immer
wieder auf den seltsamen Traum zu sprechen. Um das Seelenheil ihres Mannes
besorgt, bat sie viele Tage hindurch, den im Traum geforderten Kirchenbau
auszuführen. Leutold gab endlich nach und erklärte, eine große Kirche mit einem
Kloster auf diesem Hügel zu erbauen. So berichtet der Volksmund von der
Entstehung des Stiftes Stainz, das Leutold von Wildon tatsächlich im Jahre 1229
gründete und mit reichen Besitzungen ausstattete.
© Peter Stelzl |
 |

hinauf |
|