Die Trud in Altenbach
In Altenbach bei Oberhaag lag eine Bäuerin im Bett. Da kam plötzlich die Trud
durch die offene Schlafzimmertür geschlichen. Sie stellte sich zuerst ans Bett
und stürzte sich wenig später auf die Frau. Sie setzte sich auf die Brust der
Bäuerin, die dachte, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hätte. Nach langem
Drücken verschwand die Trud, genauso wie sie gekommen war.
Erschöpft von den Qualen, setzte sich die Bäuerin im Bett auf und rätselte,
wieso sie von der Unholdin heimgesucht worden war. Da bemerkte sie, dass sie
ihre Schuhe so hingestellt hatte, dass die Vorderteile vom Bett weggedreht
waren. Das darf nicht sein, denn die Trud hat Fußschaufeln, die nach hinten
zeigen. So war es der Trud möglich, in die Schuhe zu steigen und in Richtung
Bett zu sehen; deshalb konnte sie die Bäuerin quälen.
Alle Hausschuhe oder Schuhe müssen daher immer mit den Spitzen zum Bett zeigen;
dann kann die Trud nicht hineinsteigen und hat keine Macht über die Menschen.
© Peter Stelzl |
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